
Bananen schmecken nicht nur gut, sie können auch heilen – diese Erfahrung wissen viele Menschen im westlichen Afrika und in weiten Teilen Asiens für sich zu nutzen. Offene Wunden werden dort nicht mit Pflastern versorgt, sondern traditionell mit Bananenblättern oder -schalen bedeckt. Ob Bananenschalen Wunden heilen können, wollten nun Forscher der Jacobs University Bremen wissen und haben das gute Obst genauer unter die Lupe genommen. Ihre Ergebnisse wurden im Juni 2018 im „Journal of Food Measurement and Characterization“ veröffentlicht.
Bananenblätter wirken antibakteriell
Insgesamt konnten die Wissenschaftler gut 70 verschiedene Inhaltsstoffe in der Banane identifizieren. Darunter viele polyphenolische, also aromatische Verbindungen – und einige von ihnen wirken tatsächlich nicht nur antibakteriell und desinfizierend, sondern auch adstringierend, also zusammenziehend. Legt man die Bananenschale auf die Wunde, treffen diese Verbindungen auf die Haut und bilden eine Art Schutzschicht. Um herauszufinden, welche Heilkräfte die Blattextrakte genau haben, braucht es allerdings noch weitere Versuche, betonen die Wissenschaftler.
Banane ist nicht gleich Banane
Bei den Bananenblättern und -schalen, die manche Menschen sich in Afrika und Asien auf die Wunde legen und die die Forscher der Jacobs University Bremen untersucht haben, handelt es sich nicht um die in deutschen Supermärkten gängige Cavendish-Banane, sondern um die Musa acuminata, eine Wildart der Pflanze. Unserer Supermarkt-Banane wird leider keine heilsame Wirkung nachgesagt.